Neoklassik: Der leise, melancholische Superstar

Banal oder zeitgemäß – bei der Musik von Ludovico Einaudi oder Nils Frahm gehen die Meinungen auseinander. Doch was hat es mit dem Trend der Neoklassik und Internet-Playlists wie "Relaxing Piano" oder "Klassik zum Lernen" auf sich? Können die vielleicht sogar letztlich für das Überleben der Klassik sorgen?

Millionen hören melancholischen Pianisten bei Streamingdiensten zu. Es ist mehr als tröstende Klangtapete für Hipster. Wir stellen die fünf wichtigsten Vertreter der sogenannten Neoklassik vor.

Der Italiener Ludovico Einaudi beherrschte die Zwölfton-Kompositionstechnik, bevor er begann, tonal zu komponieren. Heute füllt er als Interpret seiner Klaviermusik Sportstadien - und die Kasse seiner Plattenfirma.

In Hollywood konnte er seine Träume leben: Johann Johannsson komponierte erfolgreich Filmmusik, indem er Genres und Melodien meisterlich kreuzte. Auch für dieses Jahr hatte er bereits drei Soundtracks fertiggestellt.

Max Richter, Ludovico Einaudi und Co nehmen fälschlich jene Plätze ein, die einst Puccini und Mahler besetzten.

Punk ist zurück, sitzt aber am Klavier: Die Neoklassik von Nils Frahm, Francesco Tristano oder den Grandbrothers beantwortet eine Sehnsucht nach Reduktion und Regelbruch.

Der neoklassische Komponist Nils Frahm erschüttert das Establishment mit seinem experimentellen Klavier, manipuliert aber auch die Emotionen.

Strömende Klangflächen, sanft wabernde Rhythmen, große emotionale Melodiebögen – die polnische Künstlerin Hania Rani erschafft einen ganz eigenen musikalischen Kosmos.

In dieser speziell für die GRAPHIC 2015 des Sydney Opera House in Auftrag gegebenen Aufführung führt der isländische Multiinstrumentalist Ólafur Arnalds das Sydney Chamber Orchestra auf eine exklusive Reise durch ein Alt-Repertoire mit Visuals von Máni M. Sigfússon.