Einsamkeit wurde im 18. Jahrhundert noch als ein philosophisches Ideal gesehen, um ungehemmt von äußeren Zwängen seiner Wahrnehmung und seinen Gedanken nachzugehen und sich mit der Welt im Alleinsein komplett zu fühlen. Mittlerweile wird Einsamkeit als soziale Katastrophe und als Opposition zu Gemeinschaft betrachtet. Ich denke, dass sich in den aktuellen Perspektiven auf die Einsamkeit viele kulturkonservative Missverständnisse und schambesetzte Ängste wiederfinden, die ich in meinem Buch "Die Freiheit, allein zu sein" auskundschafte, um Menschen in den leider oft stigmatisierten Freiraum des Alleinseins einzuladen.
Sarah Diehl
Sarah Diehl lebt als Autorin und Aktivistin in Berlin. Sie arbeitet zum Thema "Internationale reproduktive Rechte", gründete die NGO Ciocia Basia und gibt Seminare zum Thema "Will ich Kinder?". In ihren letzten Sachbüchern "Die Uhr, die nicht tickt" und "Die Freiheit, allein zu sein" will sie Frauen dazu ermutigen, das Alleinsein zu hinterfragen und bewusst zu suchen. Man kann ihr auf Instagram @sarahdiehl folgen.
Foto: Thomas Hummitzsch