Nicht zuletzt meine eigene Biografie – aufgewachsen in den 80ern als einziges Schwarzes Kind auf einem süddeutschen Dorf – bringt in mir, vor allem seit ich Mutter bin, die Frage auf, wie Deutschland einen für BIPoC spürbaren Schritt in eine inklusive Richtung gehen kann. Eine, die sich nicht mit optischer Diversität zufriedengibt. Jenseits von Performanz und Trends.
Im Alter von 4 Jahren wurde ich erstmals mit dem N-Wort konfrontiert. Die Erinnerung an Scham, Schmerz, Verunsicherung und gleichzeitig das klare Verständnis, gemeint und betitelt worden zu sein, wurde zu einem Schlüsselmoment. Nach vorn blickend bleiben mir somit diese Fragen: Was hat sich seit meinem eigenen Heranwachsen in deutschen Spielzimmern getan? Welche Diskurse gibt es zum Thema "Kindererziehung und Rassismus"? Sind im Bereich Kinderliteratur Gegenentwürfe zum Mainstream vergangener Jahrzehnte entstanden, in welchem Helden und Heldinnen so lange optisch einem bewährten, kontinental-eurozentrischen Rezept zu folgen schienen? Hoffnung schaffen Konzepte wie der Tebalou Shop – Vielfalt im Spielzimmer oder Bücher wie "Gib mir mal die Hautfarbe" und "Wie erkläre ich Kindern Rassismus". Und Antworten findet man in den folgenden Beiträgen meiner Pocket Collection.
Michaela Dudley
Belltower.NewsLDB: "Michaela Dudley beleuchtet Rassismus in Kinderbuch-Klassikern. Sie stellt sich offen den Kritikern, die dem Ansatz, der beliebten Kinderbuch-Ikone Astrid Lindgren auf den Zahn zu fühlen, mit Unverständnis begegnen. Dudley appelliert gekonnt für eine Perspektivenöffnung, die Raum für Stimmen und Geschichten bieten könnte, in der Schwarze Charaktere nicht nur als 2-dimensionale Statisten erzählt werden."
Christoph Schwarz
KURIERLDB: "In diesem spannenden Beitrag diskutiert Sabine Harrer bekannte Gesellschaftsspiele und geht der Frage auf den Grund: Wenn Spiele Spaß machen sollen, wessen Spaß ist gemeint? Wer wird wie mitgedacht und adressiert?
Tina Adomako
KÄNGURULDB: "Tina Adomako bespricht die Lebensrealität vieler BIPoC-Kinder, sich und ihre Lebenswelt in Spielzeug, Kinderbüchern und Kinderliedern nicht wiederfinden zu können und in einem „weißen Kinderzimmer” oft nicht mitgedacht worden zu sein. Sie zeigt mögliche Folgen und Alternativen auf."
Stephanie Cuff-SchöttleNuran Yigit
POWER ME PodcastLDB: "Stephanie Cuff-Schöttle erörtert in ihrer Arbeit die Situationen, in denen Kindern Alltagsrassismus im schlimmsten Fall bereits in jüngstem Alter und in Schutzräumen begegnet, welche Auswirkungen das auf die psychische Gesundheit der Betroffenen haben kann und welche Hilfestellung geleistet werden kann und soll. Im Podcast gibt sie Einblicke in Ihren Wirkungsbereich und ihren Werdegang."
BörsenblattLDB: "Victoria Linnea stellt in diesem Interview Ihren wahnsinnig spannenden Beruf vor - sie ist Sensitivity Reader. Als solche arbeitet sie mit Verlagen zusammen und mit Autoren, die ihren Werken die Perspektive marginalisierter Gruppen verleihen möchten oder aber sicher gehen wollen, keine überholten Klischees oder Diskriminierung zu reproduzieren."
Heinrich Böll Stiftung Sachsen-AnhaltLDB: "Aufbauend auf der Erkenntnis, dass Kinder stark geprägt sind von Content, den sie selbst konsumieren oder von Eltern und Bezugspersonen vermittelt bekommen, erstellte die Heinrich Böll Stiftung ein Dossier, das als Lernweg dienen soll, den Blick zu erweitern und die Wahrnehmung einer inklusiven Welt zu fördern. Im Zuge dessen sind die Lesungen von Quyn Le Ngoc auf YouTube zu empfehlen, die Rassismus im Kinderbuch widmen."
Heather Greenwood Davis
National GeographicLDB: "Heather Greenwood Davis bespricht, wie man bereits mit kleinen Kindern über Rassismus sprechen kann und welche Methoden es für eine anti-rassistische Früherziehung gibt. Was hier für mich zu beachten ist, ist, dass der Ansatz aus der Sicht weiß-gelesener Eltern und Kinder denkt. Den Luxus, eventuell nicht oder geschönt über Rassismus aufzuklären, haben die meisten BIPoC-Eltern nicht, da sie den Auftrag haben, ihre Kinder auf die absehbaren Erfahrungen der eigenen Realität vorbereiten zu müssen."
Lisanne Dorn Bota
Lisanne Dorn Bota ist Director of Partner Sales. Darüber hinaus ist sie eines der Core-Mitglieder der firmeninternen ERG (Employee Resource Group) BEC (Black Employee Connection) in ihrem Unternehmen. Sie studierte Politikwissenschaft und Amerikanische Literatur in Kalifornien und Potsdam. Ihre Wurzeln liegen in der Elfenbeinküste und dem Rheinland, aufgewachsen ist sie in Baden-Württemberg und sie lebt mit Mann und Kind in Berlin, – was bereits seit 18 Jahren ihr Zuhause ist.
Aktuell ist Lisanne Dorn Bota außerdem im Buch People of Deutschland zu finden. Im Buch erzählen 45 Menschen über Rassismus im Alltag und darüber, wie sie Deutschland zum Besseren verändern wollen. In Zusammenarbeit mit Pocket erstellen Autor:innen des Buches Collections wie diese.
Foto: Simon Dorn